Überflutung
Überflutung im Wümmepark 21. – 22.01.2008
Der tagelange Dauerregen hat nun auch im Landkreis Harburg für einen Großeinsatz der Feuerwehren gesorgt. Keller liefen voll, Straßenzüge wurden überschwemmt .
Im Wistedter Ortsteil Wümme waren seit Montagabend hunderte Feuerwehrkräfte im Einsatz, um die Überschwemmungsschäden der rasant angestiegenen Wümme in Grenzen zu halten. Am Montagabend 19:42 Uhr wurde die Feuerwehr Wistedt selektiv über Funkmeldeempfänger alarmiert.
Nach erster Erkundung stand fest, dass hier nur mit umfangreichem Personal- und Materialeinsatz Hilfe zu leisten war. Mit einer Nachalarmierung begann nun der Dauereinsatz für die Feuerwehren der Samtgemeinde Tostedt im Wümmepark in Wistedt.
Bis zu 150 Feuerwehrleute waren zeitgleich aus den Feuerwehren Bötersheim, Dohren, Handeloh, Heidenau, Kakenstorf, Kampen, Otter, Tostedt, Todtshorn, Todtglüsingen, Welle und Wistedt sowie der zur Unterstützung aus der Gemeinde Rosengarten alarmierten Feuerwehren aus Emsen, Iddensen und Vahrendorf unter der Leitung von Gemeindebrandmeister Joachim Vobienke im Einsatz, um die schlimmsten Hochwasserschäden abzuwehren und die Häuser vor dem Wasser zu schützen.
In Todtglüsingen wurde an der Harburger Straße eine Sandsackfüllstation errichtet, mehrere tausend Sandsäcke wurden hier durch die 25 pausenlos arbeitenden Feuerwehrleuten gefüllt. Nachdem der Sandsackvorrat des Tostedter Bauhof zur Neige gingen wurde zeitgerecht Material aus einem Deichverteidigungslager in Hoopte zugeführt. Aufgrund der Großeinsatzstelle wurde zudem im Feuerwehrhaus in Tostedt die Örtliche Einsatzleitung ( ÖEL ) eingerichtet, von hier wurde der Einsatz koordiniert.
Mit Hilfe von Traktoren, einem Wechselladerfahrzeug der Feuerwehrtechnischen Zentrale und einem Bauhoffahrzeug wurden die gefüllten Sandsäcke schließlich nach Wümme transportiert und dort verbaut. Es gelang den Kräften, Dank des massiven Einsatzes, einen großen Wasserstrom umzuleiten und so wenigstens einige Häuser notdürftig vor den unbändigen Wassermassen zu schützen. Stundenlang waren die Kräfte bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt im Einsatz, erst bei Tageslicht wurde dann das ganze Ausmaß des Hochwassers sichtbar. Straßenzüge standen bis zu einem dreiviertel Meter unter Wasser.
An einigen Stellen konnten die Sandsäcke nur noch mit den Traktoren zu den jeweiligen Orten gebracht werden, andere Fahrzeuge hatten angesichts der Wassermassen keine Chancen mehr. Angedachte Evakuierungsmaßnahmen mussten aber glücklicherweise nicht umgesetzt werden.
Gut 3000 Sandsäcke wurden verbaut, mit 500 weiteren vorsorglich ein Depot im Wümmepark für Folgemaßnahmen errichtet. 3 Lenzpumpen waren stundenlang im Einsatz um eindringendes Wasser aus dem Wümmepark zu befördern.
Ein Feuerwehrmann verletzte sich bei einem Sturz und musste mit einem Rettungswagen in das Krankenhaus nach Buchholz befördert werden.
Für die eingesetzten Kräfte der Feuerwehr Wistedt endete der Einsatz erst am Folgetag um 14:30 Uhr nach einer gemeinsamen Begehung der Einsatzstelle durch die Einsatzleitung der Feuerwehr mit Vertretern der Verwaltung, der Polizei und Samtgemeindebürgermeister Bostelmann bei der festzustellen war, dass alle möglichen Maßnahmen ergriffen worden sind.
Schadensart: TH – WASSER Überflutung Wümmepark
Alarmierungszeit: 21.01.2008, 19:30 Uhr
Einsatzende: 22.01.2008, 14:30 Uhr
Einsatzort: Wistedt, Wümmepark
Kräfteaufgebot: Feuerwehren Wistedt, Otter, Tostedt, Todtglüsingen, Welle, Handeloh, Kampen, Bötersheim, Todtshorn, Dohren, Heidenau, Kakenstorf, Iddensen, Vahrendorf, Emsen, Hoopte, Rufbereitschaft Bauhof Samtgemeinde Tostedt, Rufbereitschaft FTZ LK Harburg, ÖEL SG Tostedt, GBM Tostedt, KBM, FB III der SG Tostedt, Polizei, 3 Landwirte mit Traktoren und Anhängern
Einsatzmittel: ca. 3500 Sandsäcke, Beleuchtung, , Kommunikationsgerät, MKS, diverses Kleinmaterial & Handwerkzeug, Versorgung